Mit einem skulptural gefalteten Dach schmiegt sich der neue Baukörper in unmittelbarer Nähe zum Mainzer Dom in das Herz der Altstadt. Die rötliche Farbgebung des neuen Hauses sucht Bezüge zur Nachbarschaft, während seine Kubatur die Strukturen der Umgebung auf- greift. Bewusst gesetzte differenzierende Raumkanten heben das neue Museum klar von seiner umliegenden Bebauung ab und machen es zum Blickfang mitten im Stadtgeschehen.
Das Museum ist als offenes Haus konzipiert, das zu Interaktion anregt und sich mit seiner Umge- bung vernetzt. Ohne Rückseite, von überall aus einladend gestaltet, lässt der Neubau mit einer umlaufenden, transparenten Glasfassade im Erdgeschoss Einblicke zu und vermag das Interesse der Passanten zu wecken. Ein attraktiver Vorplatz spannt sich zwischen Neubau und dem westlich angeschlossenen denkmalgeschützten Bestandsbau „Römischer Kaiser“ auf und animiert die Besucher in die Welt der Buch- und Druckkunst einzutreten. Die Durchlässigkeit des gesamten Areals bleibt erhalten, Fußgänger können problemlos zwischen den Bauten flanieren.

Das neue Haus strahlt unmittelbar beim Betreten eine geheimnisvolle Faszination aus. Die Vielschichtigkeit des Raumes korrespondiert mit dem abwechslungsreichen Museumsangebot, das neben verschiedenen Ausstellungsbereichen auch ein Mitmachmuseum, eine Bibliothek, einen Lesesaal sowie ein Café integriert. Direkt vom Foyer aus erhalten die Besucher:innen tiefe Einblicke: Eine in luftiger Höhe schwebende Raumkapsel prägt den Innenraum spannungsreich – und birgt den größten Schatz des Museums: Einer edlen Tresorkammer gleich werden hier die beiden prachtvollen original Gutenberg-Bibeln aus dem 15. Jahrhundert in Szene gesetzt. Mit einer facettenreichen Raumgestaltung gelingt es, die Besucher:innen zu motivieren, in das Herz des Museums vorzudringen und ihre Neugierde zu entfachen.
Das oberste Geschoss beherbergt unter der gefalteten Dachlandschaft schließlich das Gutenberg- Forum. Ins Museum integriert, mit visuellen Bezügen zu Dom und Stadt, kann der großzügige Vortragssaal für unterschiedlichste Veranstaltungsformate dienen. Als „Dritter Ort“ bereichert das Forum fortan das kulturelle Leben von Mainz, auch außerhalb der regulären Museums- öffnungszeiten. Es liefert den adäquaten Rahmen für vielfältige Interaktionen im aktuellen Zeitgeschehen und sorgt für neue Impulse.